Fliegen in Zeiten von Corona
Die Tore des Hangars sind wieder geöffnet, die Wartungsarbeiten der Segelflieger sind abgeschlossen und die Technik im Tower läuft. Bei den Segelfliegern des SSV Cham hat die neue Saison begonnen. Der Auftakt stand aber wie die Winterpause ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. So durfte in den zurückliegenden Monaten nur ein kleiner Personenkreis unter Einhaltung von Kontaktbeschränkungen und Sicherheitsvorgaben an den Fliegern werkeln. Schulungen und Vorträge konnten überdies nicht im Vereinsheim als Präsenzveranstaltungen stattfinden.
Deswegen entschied sich die Vorstandschaft zur Abhaltung von digitalen Vereinsabenden. Dieses Angebot stieß bei den Mitgliedern auf großes Interesse. Aufgrund der regen Teilnahme gab es fast über den ganzen Winter hinweg wöchentliche Online-Treffen mit verschiedenen Referenten. Inhaltlich spannte sich der Bogen vom Jahresrückblick über Softwareschulungen bis zur Vorstellung der Online-Plattform „WeGlide“, über die künftig die Deutsche Meisterschaft im Streckenflug ausgerichtet wird. Besondere Highlights dieser Abende waren Rückblicke auf fliegerische Unternehmungen wie Segelflüge über den Alpenhauptkamm, eine Segelflugschulung in den französischen Seealpen bei Saint Auban, ein Motorseglerflug nach Helgoland oder eine Flugreise mit der Motormaschine ans Mittelmeer. Bei den digitalen Sitzungen kam auch der wichtige Meinungs- und Erfahrungsaustausch unter den Segelfliegern nicht zu kurz.
Bevor die Chamer an Ostern unter strengen Auflagen in die neue Saison starteten, stand noch das verpflichtende digitale Anfliegen auf dem Programm. Für das virtuelle Sicherheitsbriefing konnte der Flugpsychologe Andreas Gabauer mit einem sehr interessanten Vortrag zum Thema "Sicherheitskultur in Flugsportvereinen" gewonnen werden. Intensiv beleuchtete der Psychologe die mentalen Fehler, die Flugunfälle verursachen können. Mit einer Sicherheitsunterweisung durch die Fluglehrer und einer abschließenden Diskussion der aktiven Mitglieder endete die Veranstaltung.